Mit seiner PanoramaArt schafft Sven Exenberger Werke, die uns aus unseren Wahrnehmungsgewohnheiten herausstoßen. Im Betrachten oszillieren wir zwischen Intensitätszonen, die ständig neu miteinander in Beziehung treten und parallele Gegenwarten konstruieren. Mit dem Effekt, dass unsere Phantasie scheinbar virtuelle Spuren im Werk entdeckt und ein Kreislauf zwischen objektiver Wahrnehmung und ihrer virtuellen Seite beginnt: Der Beginn einer inneren Montage – das Mysterium im Wirklichen.
In gewisser Weise üben Sven Exenbergers Werke Effekte auf unser Nervensystem aus und sie zwingen uns dazu die Ordnungsprinzipien unseres Gehirns auszuschalten. Es ist diese Ebenendifferenz, die unmittelbar elektrisiert, indem sie das gegenständliche Bild des Denkens stört. Unser Gehirn wird quasi gezwungen, sich dem Chaos zu stellen und ein tieferes Empfinden der Realität zu erschaffen. Wir sehen mehr als wir erkennen können.
Jedes PanoramaArt Werk ist ein reales Abbild, das dennoch als Simulakrum erscheint und produktive Phantasie freisetzt. Es ist aufgebaut aus ständigen Verschiebungen, wo sich eine Blickspur einer anderen akkomodiert und gleichzeitig über sie hinausgeht. Aus diesen permanenten Ungleichgewichten zwischen den Perspektiven ergibt sich eine Gesamtkomposition. Sie entspringt einem Moment künstlerischen Schaffens, der gleichsam als ein „Mehr“ an Wirkungen im Verhältnis zu den verursachenden Elementen angelegt ist.
PanoramaArt löst eine einzigartig intensive Vorstellung von Raum und virtueller Gleichzeitigkeit aus.